Was versteht man eigentlich unter "kammergetrocknetem" / "technischgetrocknetem" Holz?
Worin unterscheidet sich dieses von "luftgetrocknetem" / "abgelagertem" Holz?
Der wichtige Faktor, der sich auf den Heizwert auswirkt, ist die Art der Trocknung des Holzes und wie effektiv dieses getrocknet wurde. Hierbei unterscheidet man zwischen Kammertrocknung (KD = „kiln dried") oder Lufttrocknung (AD = „air dried").
Lufttrocknung (AD)
Wird das Holz an der natürlichen Umgebungsluft getrocknet, nennt man das Lufttrocknung (AD).
Damit Hartholz ofenfertig getrocknet ist, sollte es bei dieser Methode etwa 2 Jahre an einem trockenen und gut durchlüfteten Ort gelagert werden. Ein Vorteil hierbei ist, dass kaum Kosten entstehen. Ein großer Nachteil hingegen ist, dass die Holzfeuchte nicht vollständig getroffen werden kann. Baumarten, wie z.B. Buche, Eiche und Esche, besitzen eine hohe Dichte und können Mithilfe von Lufttrocknung nicht vollkommen getrocknet werden. Betrachtet man ein Holzstück im einzelnen, erkennt man, dass die Oberfläche zwar trocken ist, beim Einschlagen des Holzes im Inneren jedoch eine Feuchtigkeit zurück bleibt.
Während einer Lufttrocknung wirken selbstverständlich Umweltfaktoren auf das Holz ein, die den Prozess zum Teil leider negativ beeinflussen können. So ist das Holz Regen, Sonneneinstrahlung und unterschiedlichen Schädlingen ausgesetzt. Dies führt leider oft zu Schimmel-, Pilz- oder Bakterienbefall. Das ist von großer Bedeutung, wenn sie das Kaminholz für das Zubereiten von Lebensmitteln auf offenem Feuer nutzen wollen.
Das alles hat zur Folge, dass das Holz an Dichte und Struktur verliert, was sich wiederum negativ auf den Heizwert auswirkt.
Kammertrocknung (KD)
Die zweite Möglichkeit Holz zu trocknen ist die Kammertrocknung (KD). Hierbei wird in großen Trockenkammern, in denen Temperatur und Luftfeuchtigkeit maschinell geregelt wird, das Holz technisch getrocknet. Dabei kann die Feuchte des Holzes in kürzester Zeit so weit reduziert werden, wie es für den jeweiligen Verwendungszweck notwendig ist. Das bedeutet, dass frisch abgeholzte Bäume bereits nach 2-3 Wochen vollständig getrocknet und für die Benutzung im Kamin angefertigt sind.
Während der Kammertrocknung wird das Holz sowohl von Außen als auch von Innen vollständig getrocknet. Das Holz verliert weder seine Struktur noch seine Dichte. Zudem ist durch den Einsatz hoher Temperaturen die Wahrscheinlichkeit eines Befalls mit Schimmel, Bakterien oder Insekten sehr gering.
Mit kammergetrocknetem Holz hat man eine hohe Effektivität und Sicherheit. Durch den geringen Feuchtigkeitsgehalt kann das Brennholz gleichmäßig abbrennen und demnach langanhaltende Wärme spenden. Dies hat für den Verbraucher zum einen den Vorteil, dass es auf Dauer kostengünstiger ist, zum anderen hat man weniger Arbeit, den Ofen am Laufen zu halten. Zudem hinterlässt kammergetrocknetes im Vergleich zu teilweise noch feuchtem luftgetrocknetem Brennholz weniger Ruß. Dies führt zu einer angenehmeren Reinigung des Kamins und ist darüber hinaus auch umweltfreundlicher.